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Hallo zusammen!

Ich habe Flüge bei flugladen.de als Paket mit Zug zum Flug von HH über FRA nach Sri Lanka gebucht. Es gab keine Wahl zwischen Zugverbindungen, sondern mir wurde eine Verbindung vorgegeben, die mir 2 Std Zeit in FRA zum einchecken gelassen hätte. Zug war 74 min verspätet, hat spontan den Flughafen NICHT angefahren. Der Ersatzzug aus FRA Hbf war auch wieder verspätet. Flug hab ich verpasst. Weder Airline, noch DB oder der Veranstalter wollten dafür zahlen. Umbuchung hätte mit no show Gebühren 1000 Euro bei der airline gekostet, 500 bei flugladen. Kundenberatung sagte:" Wenn die Bahn sich verspätet haben wir damit nichts zu tun. Sie kommen für die Mehrkosten auf, ob sie es akzeptieren oder nicht." (Nette Leute da bei flugladen). In einer Mail der Buchungsbestätigung steht noch:

Flugladen.de ist Ihre Kontaktperson und/oder Ihr Vermittler im Hinblick auf die gekauften Produkte und bietet keine Reiseangebote oder Kombinationen von Reisen mit Produkten für Kunden.

fSchlussendlich habe von der Bahn eine Gratisrückfahrt bekommen und habe nun meinen 3-wöchigen Urlaub geschmissen. Gibt es eine Möglichkeit den Anbieter zu belangen? Die schreiben zwar, dass sie nur vermitteln, aber das ist natürlich Quatsch. Das Geld habe ich ja denen und nicht der DB überwiesen. Kann sich ein de facto Reiseveranstalter mit so ein paar Zeilen in einer Mail einfach aus der Haftungspficht als Reisevertragspartner herausschleichen?

Viele Grüße 

henrik

Gefragt in Reisevertragsrecht von
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1 Antwort

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Hallo Henrik, 

Sie haben eine Pauschalreise inklusive eines Rail&Fly Tickets gebucht. Aufrgrund einer Bahnverspätung haben Sie jedoch leider Ihren Flug verpasst und fragen sich nun, wer für die Mehrkosten aufkommen muss, da der Reiseveranstalter Ihnen ja das Rail&Fly Ticket zur Verfügung gestellt hat. 

Dazu habe ich einige Urteile gefunden: 

AG Hannover, Urt. v. 03.08.2016, Az: 436 C 1486/16 (Das Urteil kann man im Volltext im Internet finden. Dazu einfach "Az: 436 C 1486/16 reise-recht-wiki" bei Google eingeben)

Versendet ein Reiseveranstalter Tickets in denen das Rail & Fly mitgebucht wurde, so ist er auch für eine Verspätung und deren Folgen haftbar.

Ein Reisegast nimmt einen Reiseveranstalter, die TUI Deutschland auf Zahlung einer Entschädigung in Anspruch. Der Kläger buchte bei der Beklagten eine Reise inklusive Rail & Fly Ticket. Der Zug zum Flughafen hatte Verspätung, wodurch der Kläger seinen Flug nicht rechtzeitig erreichen konnte.

Der Kläger musste einen anderen Flug buchen und kam mit einer 7 stündigen Verspätung am Urlaubsziel an. Die Beklagte ist der Meinung, dass sie für das zu spät kommen des Zubringerzuges nicht haftet, da es sich um eine Fremdleistung handelt.

Das Gericht entschied, dass die TUI Deutschland für die Mehrkosten aufkommen muss. Die Beklagte verkaufe dieses Ticket ohne extra Gebühr und wirbt auch damit, daher sei sie dafür auch haftbar.

LG Frankfurt, Urt. v. 17.12.2009, Az: 2-24 S 109/09 (Das Urteil kann man im Volltext im Internet finden. Dazu einfach "Az: 2-24 S 109/09 reise-recht-wiki" bei Google eingeben)

Reiseveranstalter haftet bei Ausgabe von Rail & Fly-Ticket für Zugverspätung.

Ein Ehepaar bucht bei einem Reiseveranstalter eine Flugpauschalreise. Sie erhielten ein Rail & Fly-Ticket, das ihnen eine kostenlose Zugfahrt zum Flughafen ermöglichte. Weil der Zug große Verspätung hatte, kamen die Kläger nicht wie geplant 2 Stunden, sondern 45 Minuten vor Abflug an. Das Personal verweigerte ihnen daraufhin den Zugang zum Flugzeug.
Die Kläger verlangen von dem Beklagten nun die Rückzahlung des Reisepreises sowie eine Schadensersatzzahlung wegen vertaner Urlaubszeit.

Das Landgericht Frankfurt hat der Klage stattgegeben. Das Unternehmen müsse sich die Verspätung der Bahn und die Weigerung der Flugbeförderung zurechnen lassen. Zudem sei die Reise durch die Unmöglichkeit des Antritts mangelhaft.

LG Frankfurt, Urt. v. 31.01.2008, Az: 2-24 S 232/07 (Das Urteil kann man im Volltext im Internet finden. Dazu einfach "Az: 2-24 S 232/07 reise-recht-wiki" bei Google eingeben)

Eine Fluggesellschaft haftet bei Zugerspätung mit einem Rail&Fly Ticket, wenn keine zeitnahe Alternativlösung gefunden werden kann.

Ein Fluggast nimmt eine Fluggesellschaft auf Schadensersatz und Rückzahlung des Reisepreises in Anspruch, da der Hinflug aufgrund von einer Zugverspätung nicht erreicht werden konnte und erst 3 Tage später möglich war.
Das Gericht entschied, dass der Kläger nach Kündigung des Reisevertrages gem. §651e Abs.1 BGB einen Anspruch auf Rückzahlung des Reisepreises hat.

LG Hannover, Urt. v. 27.03.2017, Az: 1 S 54/16 (Das Urteil kann man im Volltext im Internet finden. Dazu einfach "Az: 1 S 54/16 reise-recht-wiki" bei Google eingeben)

Bei Eigenleistungen des Pauschalreiseveranstalters, trifft ihn die vertragliche Haftung für Reisemängel

Ein Fluggast nimmt ein Luftfahrtunternehmen in Anspruch auf Schadensersatz für die Kosten eines Ersatzflugs aufgrund einer Zugerspätung bei einer Zug-zum-Flug Fahrt.

Das Gericht entschied, dass die Berufung des Beklagten abgewiesen wird und der Fluggast Anspruch auf den Schadensersatz hat.

Und auch der BGH hat eine Entscheidung zu Ihren Gunsten getroffen:

BGH, Urt. v. 28.10.2010, Az: Xa ZR 46/10 

Ein Reisender, der ein "Rail & Fly Ticket"-Angebot eines Reiseveranstalters bucht, hat Anspruch auf Erstattung zusätzlicher Kosten durch den Reiseveranstalter, wenn er aufgrund einer Bahnverspätung seinen Anschlussflug verpasst und sein Reiseziel dadurch erst mit deutlicher Verspätung erreicht. Dies gilt auch dann, wenn sich der Reisende selbst um die Auswahl einer passenden Zugverbindung zum Flughafen kümmern muss. Dies entschied der Bundesgerichtshof.

Daher denke ich, dass auch in Ihrem Fall davon auszugehen ist, dass der Reiseveranstalter die Verspätung des Zuges zu vertreten hat und sie dadurch einen Anspruch auf eine Erstattung der Mehrkosten haben.

Um genauere Informationen bezüglich Ihrer Ansprüche zu bekommen, könnte es daher hilfreich sein, einen Fachanwalt für Reiserecht zu finden. 

Um einen passenden Reiseanwalt zu finden, gucken Sie doch mal in folgenden Beitrag: 

Ist ein Fachanwalt für Flugrecht teurer als ein normaler Rechtsanwalt?

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