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Wir sind aus UK. Wir wollen den Rechtsanwalt in Deutschland einen Auftrag geben. Die Firma sagt uns, dass die Stundenlohn (billing hour) 165 € ohne steuern ist.

Ist das wahr? Kommen andere fees oder gebühren dazu bei Rechtsanwalte? Was ist der Durchschnitt in Deutschland? Was ist die normale billing hour? Gibt es eine no-win-no-fee agreement?

Wir kennen uns nicht aus in Deutschland. Vielen Dank für die hilfe!
Gefragt in Rechtsberatung von
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12 Antworten

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Ein Rechtsanwalt kostet NICHTS, wenn er gut ist und die Gegenseite zahlen muss.

Die Fluggesellschaften am Ende sowieso ALLES zahlen. Bei mir hatten sie auch die Anwaltskosten und alle andere Kosten gezahlt. Mir kam es eh nur auf die 400 EUR an.

Ich habe die Sache gleich einem Fachanwalt übergeben, nachdem sich Vueling 8 Wochen auf meine Schreiben einfach nicht gemeldet hat. Und siehe da: Der Anwalt hat es tatsächlich geschafft, dass die gezahlt haben. Nach 2 Monaten hatte ich die 400 Euro auf meinem Konto und den Anwalt hat die Vueling auch noch zahlen müssen. Ich verstehe immer noch nicht, weshalb die es echt darauf anlegen, dass immer erst ein Rechtsanwalt eingeschaltet werden muss.

Hier können Sie einige Nachrichten der Vueling sehen, die mir mein Anwalt zugeschickt hat:

Vueling Flugverspätung Entschädigung

Vueling Flugverspätung Umbuchung Email

Vueling Faxnummer

Beantwortet von (7,080 Punkte)
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Zum durchschnittlichen Stundenhonorar kann ich keine Angaben machen, aber in Deutschland gibt es das UNTERLIEGENSPRINZIP. Danach hat derjenige, der vor Gericht verliert, die Rechtsanwaltskosten zu zahlen.

In diesem Beitrag ist es gut erklärt: Das Gericht wird im Prozess entscheiden, wer die Kosten zu tragen hat und dem, der vor Gericht verliert, die Kosten auferlegen.

Beantwortet von (6,390 Punkte)
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Es gibt in Deutschland nicht "das Stundenhonorar", sondern sehr breit gefächerte Stundenhonorare, je nach Kanzleisitz, Größe der Kanzlei und dem Thema des Auftrages.

Durchschnittlicher Stundensatz Rechtsanwalt in Deutschland: 238 EUR plus Umsatzsteuer

(Quelle: http://www.juve.de/rechtsmarkt/stundensaetze)

Aber es variiert stark zwischen verschiedenen Städten und Rechtsgebieten. Im Wirtschaftsrecht sind Stundensätze von 500 EUR aufwärts keine Seltenheit. Der durchschnittliche Stundensatz liegt da bei 384 EUR netto. 

In Anwaltshochburgen wie Düsseldorf, Frankfurt am Main, München, Hamburg, Berlin oder Stuttgart liegen die Stundensätze zum Teil erheblich höher als auf dem "Lande". Der durchschnittliche Stundensatz eines Rechtsanwaltes in den Städten liegt bei 284 EUR netto. Für Fachanwälte zahlt man je nach Expertise deutlich mehr. 

(Quelle: http://www.soldaninstitut.de/uploads/media/AnwBl07-06_01.pdf)

165 EUR Stundenhonorar ist wirklich moderat und liegt sogar unter dem Durchschnittstundenhonorar. Da meint es ein Anwalt wohl gut mit euch smiley

Beantwortet von (4,150 Punkte)
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In England sind ja Stundensätze unter 500 Pfund gar nicht mehr zu bekommen. In Schweden zahlt man auch mindestens 3000 Kronen pro Stunde. Deutsche Anwälte sind in Europa mit die preiswertesten habe ich irgendwo mal gelesen.
Beantwortet von (5,030 Punkte)
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In Deutschland sind Rechtsanwälte mit am billigsten im Vergleich zu Gesamteuropa. Engländer, Schweden und generell Skandinavier fallen meistens aus allen Wolken, wenn sie höeren, dass Anwälte in Deutschland zum Teil unter 200 Euro die Stunde arbeiten.

In England, speziell in London, ist es nahezu ein Ding der Unmöglichkeit, einen City - Anwalt / Solicitor zu finden, der für weniger als 500 Pfund (= 700 EURO) in der Stunde arbeitet. Ich hatte mal mit der Firma eine Rechtsstreitigkeit in UK. Die Gegenseite schuldete uns noch 5400 Euro. Ich habe bei drei Anwälten angefragt und alle haben mit der Bemerkung abgewunken, dass man wegen "einer solchen Kleinigkeit" in Großbritannien keinen Anwalt einschalten würde.

Seitdem bin ich geheilt und freue mich über unser deutsches Rechtssystem.
Beantwortet von (5,050 Punkte)
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Rechtsanwälte in  Deutschland sind wegen des wohl härstesten Wettbewerbes in Europa die günstigsten auf dem gesamten Kontinent. Während in andere Ländern ein Rechtsanwalt für unter 1000 EUR nicht mal mit der Wimper zuckt, bekommt man in Deutschland für den gleichen Preis zum Teil die gesamte außergerichtliche + gerichtliche Interessenvertretung und Prozessvertretung (mit Gerichtsterminen, Umsatzsteuer, Auslagen, etc. pp.). Es ist sicherlich kein Zufall, weshalb österreichische und schweizer Rechtsschutzversicherungen dahin tendieren, Angelegenheit - wenn eben möglich - an externe Anwälte in Deutschland zu vergeben.

Nur die deutschen Verbraucher merkens nicht und glauben immer noch, dass "Anwälte teuer" wären.

TEUER oder BILLIG ist eben relativ und hängt davon ab, welche Vergleichsparameter man heranzieht. In Europa wird man nirgendwo Rechtsrat und Vertretung preisgünstiger erhalten, als in Deutschland.
Beantwortet von (5,600 Punkte)
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Hier in Spanien gibt es Rechtsanwälte wie Sand am Meer. Die kosten das zwei- bis dreifach deutsche Rechtsanwälte und können gar nichts. Ich lobe mir die Rechtsanwälte - zumindest die Experten - in Deutschland. Man bezahlt wenig und erhält zumindest gute Arbeit. Davon kann in Spanien nicht die Rede sein.
Beantwortet von (5,350 Punkte)
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Rechtsanwälte kosten gar nichts, weil der Verlierer des Rechtsstreits alle Rechtsanwaltsgebühren (auch die des eigenen Anwalts) übernehmen muss:

 

Unser Condor Flug von Santo Domingo (Dominikanische Republik) nach Frankfurt hatte fast 13 Stunden Verspätung. Condor hat dann nur einen Zettel ausgeteilt, auf dem stand:

 

Sehr geehrter Fluggast, bedauerlicherweise kann Ihr Flug nach Frankfurt nicht wie geplant durchgeführt werden. Hierführ entschuldigen wir uns bei Ihnen. Aufgrund der außerordentlichen Witterungsbedingungen am Frankfurter Flughafen kam es im gesamten Flugverkehr zu größeren Verspätungen. Dieser Umstand war für Condor weder vorhersehbar, noch beeinflussbar. Wir haben alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet, um Behinderungen und Beeinträchtigungen für Sie so gering wie möglich zu halten.

 

Das war schon sehr komisch, dass die in Sekundenschnelle mit so einem Vordruck bei der Hand waren. Zumal das Wetter völlig normal war und auch sonst keine anderen Flugverspätungen festzustellen waren. Das hat unser Misstrauen geweckt. Daher habe ich mich im Internet mal schlau gemacht und bin- wie wohl viele hier im Forum- auf Beiträge anderer Condor-Kunden gestoßen. Condor wiegelt immer erst ab. Man muss sich nur mal einige Kommentare durchlesen: Es ist immer dasselbe. Die wollen „lästige“ Kunden einfach durch einfach Schreiben loswerden.

 

Ich war leider zu dumm und habe gutgläubig erstmal versucht, selbst eine Entschädigung bei der Condor einzufordern. Die Antwortschreiben waren reinste Zeitverschwendung, weil die Condor NIE, wirklich bei NIEMANDEM ein Einsehen hat. Die prüfen die Fälle gar nicht. JEDER, WIRKLICH JEDER, der ohne Anwalt dort antanzt, erhält dieselben Textbausteinschreiben.

Blöderweise bin ich dann auch noch zur Schlichtungsstelle Flug gegengen, da ich dachte, die können uns günstig helfen, an unser Geld zu kommen. Das hätte ich lieber gleich sein lassen sollen. Die Fluggesellschaften wie Condor lachen über die Schlichtungsstelle. Da bekommt man dann einen Fluggutschein für 50 EUR statt wie es einem gesetzlich zusteht 1200 EUR in Geld!

Ich bin dann leider viel zu spät auf die Dienste der Kanzlei Bartholl aufmerksam geworden. Ich hätte mir viel Zeit und Ärger ersparen können, wenn ich die Kanzlei sofort eingeschaltet hätte. Leider ist man erst hinterher schlauer. Schon nach 5 Wochen, nachdem ich Herrn Bartholl gesprochen hatte und er die Sache freundlicherweise übernommen hatte, haben mir die Condor-Anwälte ein Angebot gemacht: Erst hieß es: 600 EUR. Das habe ich nicht akzeptiert.

 

Herr Bartholl hat dann freundlicherweise nochmal für uns nachverhandelt und ich habe ihm auch gesagt, dass wir mit ihm durch alle Instanzen ziehen, koste es, was es wolle. Und genau so muss man gegen die Condor vorgehen. Auch wenn es einigen sträubt: Die Airlines verstehen nur die harte Tour. Und hart heißt, dem Anwalt alle Verfügungsgewalt geben, so dass der alles für einen durchsetzen kann. Bei uns kam dann schließlich unsere gesetzliche Entschädigung von 1200 PLUS die Anwaltskosten raus.

Hätte ich vorher gewusst, dass es so gute Kanzleien wie die Rechtsanwälte Bartholl BLS gibt, hätte ich mir viel Ärger und Zeit sparen können. Ich weiß auch nicht, weshalb ich erst nach so langer Zeit selbst nachgesehen habe. Ich war wohl etwas zu gutgläubig und dachte, ich könnte selbst gegen die Condor erfolgreich sein.

Mein Tip: Sofort zu Experten gehen. Die regeln so etwas mit der gebotenen Härte und mit Stehvermögen. Man bekommt ALLES Geld und die Rechtsanwaltsgebühren muss die Fluggesellschaft zahlen.

 
Beantwortet von (6,540 Punkte)
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Bei uns in der Kanzlei werden viele Flugpassagiere mit ihren Rechtsstreitigkeiten gegen die Fluggesellschaft und die Reiseveranstalter betreut. Die Masche der Fluggesellschaften ist IMMER die gleiche: 1. Aussitzen. 2. Wenn Passagiere dann noch rumquengeln, Standardschreiben raus mit einigen Nebelkerzen (wahllose Zitierung irgendwelcher Paragraphen). 3. NUR WER MIT EINEM RECHTSANWALT antanzt, wird ernst genommen. Den vertretenen Passagieren wird sofort ein Angebot unterbreitet (meistens die geforderte Summe OHNE Anwaltskosten). 

Natürlich haben Flugpassagiere Ansprüche auf Entschädigung der vollen Summe aus den europäischen Gesetzen (Europäische Fluggastverordnung Nr. 261/2004) PLUS Verzugszinsen PLUS angefallene Rechtsanwaltskosten. Die Fluggesellschaften wissen genau, dass die ihren Kunden die gesetzliche Entschädigung aus der VO 261/04 zahlen müssen. Es kommen aber nur die Fluggäste an ihr Geld, die MUT und COURAGE haben. Und genau da haben die Airlines die Schwäche der meisten Passagiere ausgemacht. Die meisten Fluggäste sind dermaßen ängstlich und risikoscheu, dass die Fluggesellschaften leichtes Spiel haben. Die haben das zigtausendfach erprobt und gemerkt, dass die wenigsten Passagiere dem Mumm haben, auch wirklich eine Rechtsanwaltskanzlei einzuschalten und die angedrohten rechtlichen Schritte wirklich zu gehen. Also lassen die Airlines die schüchternen und zaghaften Verbraucher eiskalt auflaufen und rühren sich erst dann, wenn Profi-Anwälte ins Spiel kommen. 

Die wenigsten Passagiere wissen, dass Rechtsanwaltskosten vom Schadensersatz und der Entschädigung, die die Fluggesellschaften zahlen müssen, umfasst sind. Das Gesetz sieht ausdrücklich vor, dass die Airlines die Rechtsanwaltsgebühren auch zahlen müssen. 

Nur wer mutig, beherzt und entschlossen seinen Anwalt auf die Airlines losschickt, bekommt, was ihm nach Gesetz zusteht. Das mag zwar ärgerlich sein, ist aber nicht zu ändern und das Blocken der Fluggesellschaften ist in einem Rechtsstaat legitim.

Hier nur eines von Tausenden Beispielen, dass die Airlines von den Gerichten zu Guter letzt auch zur Übernahme der Rechtsanwaltskosten verurteilt werden:

Lufthansa Germanwings Entschädigung Flugverspätung

Beantwortet von (6,880 Punkte)
+5 Punkte
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Durchschnittshonorar pro Stunde eines Rechtsanwalts in Deutschland: ca. 150,00 EUR

Aber: Je nach Stadt und Rechtsgebiet variieren die Honorare erheblich. Im Patentrecht wird man in Hamburg oder München niemals einen Spezialisten zum Durchschnittshonorar finden.

In Hamburg, Frankfurt am Main, München, Köln, Karlsruhe, etc. sollte man von weit überdurchschnittlichen (Stunden-) Honoraren ausgehen. Gleiches gilt für spezialisierte Anwälte oder Fachanwälte.

Beantwortet von (5,750 Punkte)
+5 Punkte
Durchschnittshonorar ist ja eh uninteressant, weil jeder Anwalt seine eigenen Konditionen hat.

Verbraucher sollten doch selbst entscheiden, was ihnen "ihr Anwalt" wert ist. Wenn man einen Fall gewinnt (mit einem guten Anwalt), muss man ja eh nichts zahlen bzw. die Beklagte muss die Rechtsanwaltskosten zahlen.
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