Ich habe über eine Internetseite ein Ferienhaus in Polen gebucht. Gebucht hatte ich am 23.11. für den Zeitraum vom 26.12 bis 07.01, also über Silvester.
Das Ferienhaus stand der Ferienhausanlage Matak in Sarbinowo, kostete 450 Euro und wurde im Internet wie folgt beschrieben:
Ort: Sarbinowo. Erstklassige, ruhige Lage am Ortsrand. Ostseestrand 100 m. Ortsmitte 400 m.
Haus: Modernes Ferienhaus mit 4 Wohneinheiten, 2006 neu erbaut. Komfortable Reihenhäuser mit Kamin und geschmackvoller Einrichtung. Zentralheizung, Warmwasser über Durchlauferhitzer. Große Terrasse mit Sitzmöbeln. Kleiner Garten. Parkplatz auf umzäuntem Grundstück.
Hinweis: Starke Kinderermäßigung auch in der Hauptsaison, dadurch gutes Preis-/Leistungsverhältnis für Familien mit 2 Kindern.
PL 55.3 Reihenhaus 2-4 per.: Schönes 2-Zimmer-Reihenhaus mit ca. 50 qm Wohnfläche. Wohn-/Essraum mit Kamin, Sitzgarnitur (Schlafsofa 2 Pers.), Sat-TV, Esstisch, Küchenzeile. 4-Bettzimmer mit zwei Doppelbetten. Bad/WC.“
Am 30.11 erhielt ich vom Vermieter auch die Bestätigung und eine Mappe mit weiteren Hinweisen.
Mein mann und ich fuhren also nach Polen und freuten uns sehr auf die Zeit zu zweit in unserem Ferienhaus. Doch als wir in Polen ankamen, mussten wir feststellen, dass das Haus überhaupt nicht dem entsprach, was in der Anzeige stand:
Das Ferienhaus an sich lag in einem unbefestigten Neubaugebiet, in welchem sich auch eine größere Anzahl an Reihenhäusern befanden. Die waren aber durchweg noch im Bau! Das Haus konnte nur über eine unbefestigte mit Schlaglöchern übersäte und Wasserpfützen versehene Schlammpiste erreicht werden. Ein Begehen der Straße ohne Verschmutzung von Schuhen und Beinkleidern bis etwa zur Wadenhöhe war nicht möglich. Die Eingangstür des Ferienhauses hatte sich material- und witterungsbedingt verzogen und konnte nur mit Gewalt geöffnet werden.
Die Tür hat dadurch auch nicht dicht geschlossen, wodurch die Kälte ins Haus drang. Das in der Eingangstür eingelassene Fenster hat zudem nur aus einer für die Wärmeisolierung unbrauchbaren Einfachverglasung bestanden. Obwohl die Heizkörper warm gewesen waren, hat im Wohnraum nur eine Temperatur von etwa 10 °C geherrscht. Für den offenen Kamin war kein Brennholz vorrätig. Im ebenfalls eiskalten Schlafzimmer waren nur zwei leichte Sommerdecken vorhanden gewesen, Zusatzdecken hat es nicht gegeben.
Die Küche sei nur spärlich ausgestattet. Es waren weder Wasserkocher noch Kaffeemaschine vorhanden. Die vor Ort anwesende polnische Hausmeisterin, die des Deutschen nicht mächtig gewesen war, war nicht in der Lage gewesen eine andere, intakte Wohnung zur Verfügung zu stellen.
Als wir wie gesagt 15 Uhr ankamen und das Haus so vorfanden, riefen wir umgehend den Vermeiter an. Dort konnten wir allerdings niemanden erreichen, lediglich einen Anrufbeantworter, der uns eine Telefonnummer mitteilte. Als wir über diese Nummer jemanden erreichten, verlangten wir sofort dass wir ein anderes haus, so eines wie im Internet beschrieben, bekommen. Als uns mitgeteilt wurde, dass leider kein anderes frei wäre, entschlossen wir uns, umgehend zurück nach Hause zu fahren.
Da wir allerdings sehr lange gefahren waren, und es auch spät war, mussten wir uns ein Hotel in der Nähe von Berlin suchen, wo wir die Nacht verbrachten. Das kostete uns 54 Euro. Auch die An-und Abfahrt zu dem Haus kostete viel Sprit, umgerechnet 437 Euro.
Kann ich nun vom Anbieter die Kosten für Sprit, Hotel und den bereits gezahlten Reisepreis zurückverlangen?